Zusage Spaniens zur Rücknahme von Flüchtlingen

Jetzt ist die erste Zusage eines Staates da. Spanien nimmt Flüchtlinge zurück, die über die österreichisch-deutsche Grenze kommen und bereits in Spanien registriert wurden. Wie erleichtert muß doch jetzt Seehofer und die gesamte CSU und auch die AfD sein. Und erst die vielen besorgten Bürger, die ein Überrennen von Horden und die Unterwerfung durch den Islam fürchten. Endlich! Jetzt werden diese Leute endlich zurückgeschickt!

Nur, es gibt derzeit keine Menschen, die an der österreichisch-deutschen Grenze abgefangen werden und nach Spanien zurückgeschickt werden, weil sie bereits in Spanien registriert wurden. Der Zähler steht bei Null. Aber Hauptsache, es existiert ein Abkommen.

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Bürokratiemonster DSGVO

Es ist ja schon viel über die am 25.05.2018 in Kraft getretene DSGVO (https://dsgvo-gesetz.de) geredet worden. Natürlich, wie es in Deutschland üblich ist, mit der normalen Panikmache durch die Medien kurz vor dem Start. Anleitungen dazu gab es nicht oder wenig. Besonders wertvoll war zumindest die preisgekrönte Dokumentation, die kurz vor inkrafttreten der Verordnung in der ARD ausgestrahlt wurde (Titel: „Im Rausch der Daten“). Dort wird geschildert, wie die Verordnung auf den Weg gebracht wurde. Sehr interessant deshalb, weil sich hier aufzeigen läßt, wie Lobby-Verbände und Parteien daran gleichermaßen mitgeschrieben haben. Jan Philipp Albrecht (B’90/Die Grünen) als damals ausarbeitender Abgeordneter unter der Führung von Viviane Reding (ja, das ist die, die Karl Friedrich zu Guttenberg im Europaparlament beschäftigte) mußte die Verordnung über mehrere Jahre durch zig Ausschüsse bringen und war seinerzeit froh, es endlich verabschiedet zu haben. Nun ist es da und verursacht bei allen zwangsweise Beteiligten starke Kopfschmerzen. Ein eigentlich gut – im Sinne des Verbraucherschutzes – gemeintes Gesetz ist zu einem aufgeblähtem Bürokratiemonster verkommen, wo alle, die irgendetwas mit dem Erstellen von Websites zu tun haben, nicht mehr wissen, was konform ist und was nicht. Ich betreue mehrere Websites mit unterschiedlichen Anforderungen und muß mir zu jeder einzelnen Gedanken machen, wie ich was umsetze. Auch sieht das „Köpfen“ von Menschen auf Bildern nicht besonders toll aus, manche Bilder/Galerien sperre ich gleich ganz. Formulierungen im Sinne des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb kommen mir schon fast routinemäßig aus der Tastatur. Einmal schon mußte ich bzw. die Kundin einen Abmahnungs-Betrag in Höhe von 1200 EUR hinnehmen, weil das Wort „Shop“ verallgemeinernd gewirkt hat und alle „Shops“ angeblich negativ eingeschlossen hat. Sie mußte zahlen und kam nicht darum herum. Gleiches wird auch hier wieder passieren, bis alle ihre Seiten sattelfest haben, wie es mit dem Telemediengesetz auch schon war. Diese Verordnung ist gemacht von Rechtsanwälten für Rechtsanwälte, die ein wenig Flaute haben und somit mehr Aufträge durch Abmahnungen generieren können. Und diese Einnahmen sind nicht gerade kleine Beträge. Der EU gereicht dieses Gesetz mal wieder nicht zur Ehre und zeigt, wie lobbyverseucht (hauptsächlich wirtschaftskonforme Lobby) diese Institution ist und warum sie genau deshalb von vielen gehasst wird. Ich will endlich eine EU für die Bürger und nicht für Finanzmärkte, Industrie und Wirtschaft!

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Reaktivierung der Trainer-Rentner

Natürlich ist es der FC Bayern, klar, da ist es immer etwas anders , als in anderen Vereinen. Es heißt, nicht kleckern, sondern klotzen, wie lächerlich das Thema auch ist. Ich verneige mich vor der sportlichen Leistung von Jupp Heynckes, er hat im Fußball alles erreicht, was möglich war. Aber seine wahrscheinliche Reaktivierung ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Weil der FC Bayern Zeit benötigt, da wahrscheinlich Wunschkandidat Julian Nagelsmann nicht so einfach aus einem laufenden Vertrag frei zu kaufen ist – selbst für den großen FCB nicht – setzen die Verantwortlichen nun einen Rentner als Trainer zum vierten mal ein. Ich erinnere mich noch, dass Heynckes seinerzeit 2013 mehr oder weniger hinaus komplementiert wurde, weil seine Dienste für die Zukunft nicht mehr benötigt wurden und der FC Bayern bereits an Guardiola dran war. Dass Heynckes nun diesem Winkelzug zustimmt verstehe ich nicht. Aber es ist eben der FC Bayern.

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Bundestagswahl 2017

Nun ist der wohl inhaltloseste Wahlkampf aller Zeiten endlich vorbei. Die CDU machte auf „weiter so…“ mit quälender Langeweile, die CSU (kann nicht anders) machte auf Bayernplan und überholte ganz rechts auf dem Standstreifen, die SPD versuchte es mit „Gerechtigkeit“ (worin auch immer) die FDP übte sich in schwarz-weiss-Malerei und irgendwas mit Digitalem, die AfD, na ja, wurde von den Medien mit Talkshows und Berichten zu Flüchtlingen gefüttert. Die Grünen sorgten sich um ihren Rauswurf aus dem Bundestag und die Linken kämpften wie eh und je ums Überleben, werden ja sowieso in diesem Land nicht ernst genommen.

Merkel trat nach der Wahl strahlend vor die Presse. Denn, sie war ja Kanzlerin geblieben. Dass ihre Partei gerade gefleddert auf dem Boden lag und sie das schlechteste Ergebnis aller Zeiten eingefahren hat, interessierte die machtbesessene Kanzlerin dabei herzlich wenig. Ihr ist nur wichtig, dass die CDU stärkste Kraft ist. Dass nun, mit ihrem und Seehofers Zutun Rechte im Parlament sitzen, ist ihr vollkommen egal. Dabei ist es gerade die CDU, die einen Massenüberlauf in Höhe von über einer Million zur AfD zu verkraften und zu verantworten hat. Einige Hunderttausende sind wohl auch ins Lager der FDP gewechselt. Das läßt tief blicken. Also geht’s weiter mit dem Aussitzen, Herumlavieren und Schweigsamkeit. Es wird schlimmer als noch unter Kohl.

Die CSU hat krachend Stimmen verloren. Und gleichfalls ist der Anteil an AfD-Gewinnen nirgendwo anders so hoch wie in Bayern. Anstatt die rechte Flanke bis ins Unerträgliche zu erweitern hätte die CSU sich wohl besser mit der AfD auseinander gesetzt. Aber Seehofer war ja zu allem bereit. Wäre Franco noch an der Macht, wäre er wohl auch dorthin gefahren, wie er es mit Orban gemacht, nur um zu demonstrieren, seht her, wie rechts die CSU ist. Ein erbärmliches Zeugnis von Seehofer, der auch demnächst eine Wahl vor der Brust hat. Dazu muß ich nochmal das Fass aufmachen und fragen, warum eine regionale Partei, die nur in Bayern gewählt werden kann, auf Bundesebene und auch europäisch mitmischen darf und das in nicht unerheblichem Maß. Selbst die CSU, selbst die CDU spricht von einer anderen Partei, wenn sie die CSU meint. Ein bisschen weniger Bayern in allen Bereichen täte sehr gut.

Die FDP hat keine Inhalte zu vermelden, außer den Swinger of states, Christian Lindner, in schwarz-weiss zu plakatieren und mit irgendwas Digitalem zu verbinden. Die FDP hat niemand vermißt, sie kommt daher als alter Müll in neuen Mülltüten und biedert sich der CDU direkt an, wohlverpackt im anscheinend ablehnenden Ambiente. Schwarz-Gelb wurde vor vier Jahren deutlich abgewählt, anscheinend haben dies leider viele Wähler wieder vergessen. Lindner gewann die Wahl in Nordrhein-Westfalen nicht ohne vorher zu sagen, wenn es in Berlin danach gut läuft, wieder weg zu sein. Nun steht die erbärmliche FDP-Truppe ohne Kopf in NRW da. Im Bund wird wahrscheinlich Jamaika kommen, wenn man die Zeichen deutet und da ist doch in Berlin mehr zu holen als in Düsseldorf. Auch das haben die Wähler wohl wieder vergessen und wundern sich jetzt, dass Lindner, wegen dem sie doch die FDP gewählt haben, nicht mehr da ist sondern in Berlin agiert. Trau, schau, wem!

Die SPD hatte, als sie bekannt gab, Schulz als Kanzlerkandidaten aufzustellen, das Medienecho auf ihrer Seite. Tausende Neueintritte in einer Nacht, 100% Wahlerfolg an der Basis. Was wurde hier geboren? Gerechtigkeit und Würselen… Selbst ich dachte anfangs, Schulz sei eine gute Wahl. Er kam aus Europa, war nicht Mitglied der Regierung und konnte sich daher mit Merkel auseinander setzen. Das dachte ich wirklich nur am Anfang. Kurz darauf stellte sich Flaute ein. Schulz war weg. Wenn man ihn hörte, war das etwas vom Nachbarn aus Würselen, der ein hart arbeitenden Dachdecker, Müllmann oder Schlosser sei. Nach der Vorstellung der weiträumigen Nachbarschaft wartete ganz Sozial-Deutschland auf die Ankündigung, Hartz IV abzuschaffen und die Agenda 2010 Schröders komplett zu überarbeiten, und neu auf soziale Gerechtigkeit zuzuschneiden…es kam nichts! Stattdessen wurde ein Wortstummel zum Parteiprogramm…Gerechtigkeit…ja, es sollte eigentlich diese Gerechtigkeit entstehen, indem man eben oben genannte Veränderungen durchführt. Doch nicht mal die Erwähnung der unsäglichen Agenda-Politik war der Fall. Hätte die SPD den Mut und den Willen zur Veränderung der Agenda 2010 von Altkanzler Schröder gehabt, sie hätte die Wahl gewonnen, davon bin ich fest überzeugt. Aber stattdessen wurde Kuschelwahlkampf betrieben, das Rede-Duell war eine Farce. Auch mit der SPD, als Steigbügelhalter Merkels, hätte es nur ein „weiter so…“ gegeben. Nun wollen sie nicht mehr für eine Große Koalition bereitstehen und ich befürworte dies sehr. Die SPD will nun schauen, woran diese große Niederlage fest zu machen ist. Woran, das habe ich eben oben beschrieben. Ändert dies, geht in euch und stellt euch endlich um . Ich weiß, dass selbst die Basis froh wäre, wenn diese unsäglichen Agenda 2010-Zwänge endlich aufhören würden.

Die Grünen werden wohl in Jamaika aufgesogen. Als für mich nicht wählbare Konservativ-Möchtegernlinke werdet ihr an dieser Koalition zerbrechen. Urwähler der Grünen, die noch den alten Spirit der Umweltaktivisten besitzen werden euch nicht mehr wählen. Vor langer Zeit wäre eine solche Koalition unmöglich gewesen, da es hieße, mit den Klassenfeinden gemeinsame Sache zu machen. Heute bietet sie sich förmlich an. Aber, laßt euch gesagt sein, ihr werdet zwischen den beiden neoliberalen Kräften zerrieben und aufgespaltet. Merkel, so ist ihr Stil, wird euch für Sachen verantwortlich machen, die ihr vielleicht nicht getan aber mitgetragen habt, aber es wird von ihr suggeriert und damit seid auch ihr, wie schon die SPD, fertig.

Die Linke hat sich einigermaßen gut geschlagen. Sie haben das gemacht wozu sie im Stande waren und haben sich behauptet. Nicht mehr und nicht weniger. Momentan liegt eine Linke leider nicht im Trend, vielleicht ist das, nach einigen Monaten mit Rechten im Parlament ja bald anders.

Die AfD sollte man immer nur auslachen, das schrieb ich gestern nachdem das Studio von Anne Will dies im Kollektiv tat und Gauland an die Wand lachte, der das gar nicht gerne sah und hörte. Doch es ist leider viel schwieriger. Natürlich ist die AfD mit Rechten durchsetzt und fährt einen äußerst rechten Kurs. Dabei ist nur die Flüchtlingsproblematik der einzige Motor. Hätten alle Parteien und vor allem die Medien dieses Thema nicht immer wieder befeuert, die AfD hätte es sehr schwierig gehabt, überhaupt die 5%-Hürde zu knacken. Als die SPD mit dem Thema Flüchtlinge um die Ecke kam, fragte ich mich, ob die SPD von der AfD beraten wird. Welche Wahlstrategen können dazu raten, das Fass Flüchtlinge im Wahlkampf wieder aufzumachen? Erst im letzten Moment scheint manchen klar geworden zu sein, dass mit Themen wie Rente, Soziales, Verkehr und auch Gerechtigkeit die AfD viel besser zu beherrschen ist. Dies von Anfang an so praktiziert und es hätte keine AfD im Parlament gegeben. Auf Fragen zur Rente konnte Gauland bisher nur sagen, dass sie kein Programm dazu haben, sie seien ja eine junge Partei. Ich frage mich, ob dies die Wähler akzeptieren, es sind ja meist eher ältere Männer, die ja auch von etwas leben müssen. Oder der durchschnittliche AfD-Wähler goutiert nur eines, was die Partei wie keine Zweite kann: Hassen! So weit möchte ich nicht gehen. Ich glaube, viele sind einfach nur absolut unzufrieden und finden kein anderes Ventil. Dann werden sie von rechts mitgespült und werden Teil des Ganzen. Fest steht, dass der rechtslastige Teil der Partei überwiegt und der ist gefährlich. Ausgerechnet Deutschland leistet den Rechten hier mit über 13% Wahlerfolg Vorschub, was unser Ansehen in der Welt nicht gerade steigert. Ich kann nur an die demokratischen Kräfte im Parlament appellieren, setzt diesen Hassern etwas entgegen, laßt euch nicht vereinnahmen, stellt sie bloß, am besten mit Themen, die sie nicht verstehen…das sind mit Ausnahme von Rassismus und Hass alle anderen Themen. Der Selbstzerstörungsprozess dieser „Partei“ scheint mit dem Rückzug von Petry bereits begonnen, bevor die Plätze im Parlament überhaupt von den Hintern angewärmt wurden. Und, liebe Medien, liebe Politiker, plappert diese unglaublichen Zitate Gaulands, Petrys, Höckes oder sonstigen Brandstiftern nicht dauernd nach, damit bleiben sie immer im Gespräch.

Ich persönlich bin ja mal gespannt, wie es weitergeht. Jamaika wird kommen, da bin ich mir sehr sicher. Auf aufregende Debatten darf man hoffen. Mal schauen, wie sich die „Etablierten“ gegenüber den Rechtspopulisten schlagen und halten die überhaupt aus oder gehen sie vorher kaputt? Man darf gespannt sein.

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Netzpolitik.org: Ein #Landesverrat der Politik, Geheimdienste und Justiz

50 Jahre nach der unsäglichen Spiegelaffäre ist es wieder soweit. Weil unabhängige Journalisten, in diesem Falle Blogger vom Blog Netzpolitik.org, ihrer wichtigen Arbeit nachgingen und investigativ Geheimdienstdokumente veröffentlichten, werden gegen sie Ermittlungen wegen Landesverrats von Generalbundesanwalt Harald Range eingeleitet.

Landesverrat klingt ähnlich wie die Anschuldigungen der US-Regierung, die gegen NSA-Whistleblower Edward Snowden erhoben werden. Gott sei Dank herrscht in Deutschland keine Todesstrafe mehr, sie wäre sicherlich gegen Markus Beckedahl und seine journalistischen Mit-Blogger von diversen konservativen Hardlinern längst gefordert worden.

Man muß sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Die Anklage lautet auf Landesverrat, weil netzpolitik.org Dokumente des Verfassungsschutzes veröffentlichte, die darlegen, dass wir alle, also Du und ich und auch Journalisten, Politiker, Rechtsanwälte und was weiß ich wer, noch besser in sozialen Netzwerken überwacht werden und dafür Gelder bereitgestellt werden sollen. Also Informationen darüber, dass das eigene Volk von Geheimdiensten unter Generalverdacht gestellt und ausgespäht wird! Ein unverfrorener Bruch demokratischer Spielregeln. Diese zu verletzen scheint ein echter Politikersport geworden zu sein. Auf Grundrechte wird nicht mehr geschaut, alles was der Sache dienlich ist, das heißt dem eigenen Machtanspruch und Geldbeutel, wird gnadenlos durchgezogen.

Wobei ich vermute, dass die Ermittlungen im Falle von Netzpolitik.org nur ein kleiner Versuchsballon und zugleich eine Drohung an andere Journalisten ist. Die Botschaft lautet hierbei: Bleibt systemkonform und muckt nicht gegen den Staat auf! Pressefreiheit hat ihre Grenzen! (wie gerade heute Ex-Familienhäschen Kristina Schröder unumwunden öffentlich twitterte) Noch nicht einmal der Vorwurf Landesverrat gilt als gesichert, ist also juristisch noch nicht einmal begründet. Ein „unabhängiges“ Gutachten soll tatsächlich erst einmal feststellen, ob es sich bei der Veröffentlichung der Geheimdienstdokumente des Verfassungsschutzes wirklich um „Staatsgeheimnisse“ handelt.

Ist man bösartig, kann man feststellen, dass die Bekanntgabe der grenzenlosen Überwachung des eigenen Volkes tatsächlich ein Geheimnisverrat bedeutet, und zwar für die, die uns alle überwachen. Ein zweckgebundenes Staatsgeheimnis sozusagen. Generalbundesopa Range hat für heute erst einmal die Pressefreiheit wiederhergestellt und verzichtet bis zur Vorlage der Erkenntnisse des Experten, ob es sich nun um Landesverrat handelt oder nicht, auf weitere Ermittlungen. Range wußte wohl mal wieder nicht, was er machen sollte und spielt erst einmal auf Zeit ob dieser riesigen Entrüstung, die im Netz kursiert, vielleicht auch auf Weisung von Maas, man weiß es nicht.

Da kam vor kurzem die Entscheidung, die Ermittlungen um den NSA-Abhör-Skandal zu beenden, etwas schneller. Wenn es gegen Nicht-Mainstream-Journalisten geht, werden sofort Ermittlungen aufgenommen. Es ist ein Eiertanz, den die Justiz aufführt und es wird soviel mit zweierlei Maß gemessen, wie möglich. Auch die Regierung bekleckert sich nicht mit Ruhm und laviert herum. Merkel sagt gar nichts, aber, das kennt man ja zur Genüge von ihr. Auch oberster Dienstherr von Range, Heiko Maas, sagt gar nichts zu der Angelegenheit.

Man kann gerne darüber spekulieren, welche Köpfe rollen werden, sollte es zur Anklage gegen Netzpolitik.org kommen. Denn, dass Köpfe rollen sollten ist unbestritten, jedenfalls wenn man nur noch einen Funken demokratisches Denken in sich trägt. Allerdings befürchte ich, dass im Gegensatz zur eingangs erwähnten Spiegelaffäre, wo Strauss seinen Hut nehmen mußte, niemand eine politische Verantwortung übernimmt und allenfalls Bauernopfer in Form von Abteilungs- oder Referatsleitern fallen werden, wenn überhaupt.

„Verantwortung ist eine Zier, doch weiter komm‘ ich ohne ihr!“ lautet wohl das Credo leitender Politiker.

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